Die Muse küsst mich nicht, sie beißt
Sie streichelt nicht, sie zerrt und reißt
Sie wühlt sich tief in meine Venen
Erweckt solch kühnes, tiefes Sehnen
Nach fremden Welten, Abenteuer
Entfacht ein lichterlohes Feuer
Sie tanzt und tobt in meinem Herzen
Bereitet Freude mir und Schmerzen
Hebt mich empor und lässt mich fallen
Wenn Welten aufeinander prallen
Die sich sonst so schwer verbinden
Wo Herz und Verstand einander finden
Sie hält mich wach, quält meine Glieder
Entfacht Geistesgewitter, erbaut und reißt nieder
Gießt Flammen in das Fundament
So dass mein Luftschloss Feuer fängt
Sie ist ein Fluch und ein seltenes Glück
Und lässt mich meist müde und zitternd zurück
Nach einer Nacht zwischen den Welten und Fronten
In der meine Gedanken nichts anderes konnten
Als sich zaghaft aufs Papier zu wagen
Doch mit jedem Satz erblüh'n neue Fragen
Erschöpft und verwirrt nach einer durchschriebenen Nacht
Die sie zu Äonen-gleichen Reisen gemacht
Fühle ich… sie ist wieder fort
An diesem fremden und seltsamen Ort
An dem sie beobachtet, lauert und lacht
Weil sie mich mal wieder zu ihrem Werkzeug gemacht
Und die Fragezeichen – sie glüh'n am Papier..
Ich bitte dich Muse – komm bald wieder zu mir!

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