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  • Samoa Rider

Die Muse beißt

Aktualisiert: 18. Apr. 2019

Die Muse küsst mich nicht, sie beißt

Sie streichelt nicht, sie zerrt und reißt

Sie wühlt sich tief in meine Venen

Erweckt solch kühnes, tiefes Sehnen

Nach fremden Welten, Abenteuer

Entfacht ein lichterlohes Feuer

Sie tanzt und tobt in meinem Herzen

Bereitet Freude mir und Schmerzen

Hebt mich empor und lässt mich fallen

Wenn Welten aufeinander prallen

Die sich sonst so schwer verbinden

Wo Herz und Verstand einander finden


Sie hält mich wach, quält meine Glieder

Entfacht Geistesgewitter, erbaut und reißt nieder

Gießt Flammen in das Fundament

So dass mein Luftschloss Feuer fängt

Sie ist ein Fluch und ein seltenes Glück

Und lässt mich meist müde und zitternd zurück

Nach einer Nacht zwischen den Welten und Fronten

In der meine Gedanken nichts anderes konnten

Als sich zaghaft aufs Papier zu wagen

Doch mit jedem Satz erblüh'n neue Fragen


Erschöpft und verwirrt nach einer durchschriebenen Nacht

Die sie zu Äonen-gleichen Reisen gemacht

Fühle ich… sie ist wieder fort

An diesem fremden und seltsamen Ort

An dem sie beobachtet, lauert und lacht

Weil sie mich mal wieder zu ihrem Werkzeug gemacht

Und die Fragezeichen – sie glüh'n am Papier..

Ich bitte dich Muse – komm bald wieder zu mir!



© Photo by Samoa Rider

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